Aufhebung einer Spielsperre in der Schweiz

Manuel Jenni 6 Oktober 2024 09:10
Bet365 Schweiz

Sozialschutz und Spielsucht

Die Aufhebung einer Spielsperre ist in der Schweiz nur unter strengen Auflagen möglich. In der Regel muss der Spieler eine Therapie machen, um seine Spielsucht in den Griff zu bekommen. Erst wenn der Therapeut bescheinigt, dass der Spieler wieder kontrolliert spielen kann, wird die Sperre aufgehoben.

Die Therapie kann ambulant oder stationär erfolgen. Ambulante Therapien finden bei einem Psychologen oder Psychiater statt. Die stationäre Behandlung erfolgt in einer Fachklinik für Suchtkranke. In beiden Fällen wird der Spieler psychotherapeutisch betreut und lernt seine Spielsucht in den Griff zu bekommen. Erst wenn der Therapeut bescheinigt, dass der Spieler wieder kontrolliert spielen kann, ohne in eine Abhängigkeit zurückzufallen, wird die Spielsperre aufgehoben.

Angeordnete Spielsperre des Casinos

Nach einem relativ langen Zeitraum (meistens ein Jahr) kann der Spieler die Aufhebung der Spielsperre beim Casino beantragen. Dazu muss er nachweisen, dass er seine Spielsucht in den Griff bekommen hat. Dies kann durch Bescheinigungen von Therapeuten, Selbsthilfegruppen oder auch durch regelmäßige Berichte der Angehörigen erfolgen.

Angeordnete und freiwillige Spielsperre

Nach erfolgreicher Therapie und der Bescheinigung des Therapeuten, dass der Spieler seine Sucht in den Griff bekommen hat und kontrolliert spielen kann, kann der Spieler die Aufhebung seiner Spielsperre beim Casino beantragen. Dieser Antrag muss schriftlich erfolgen und die entsprechenden Nachweise der Therapie enthalten. In der Regel wird die Spielsperre dann nach 6 bis 12 Monaten aufgehoben, sofern der Spieler in dieser Zeit keine Rückfälle hatte.

Spielsperren durch die ESBK

Die ESBK verhängt Spielsperren in folgenden Fällen:

  • Bei nachgewiesener Spielsucht des Spielers
  • Bei auffälligem Spielverhalten, das auf eine beginnende Spielsucht schließen lässt
  • Auf Antrag der Angehörigen, wenn diese eine Spielsucht des Spielers befürchten

Wann verhängt die Eidgenössische Spielbankenkommission Spielsperren?

Die ESBK verhängt Spielsperren auch, wenn der Spieler trotz Warnungen auffälliges Spielverhalten an den Tag legt, das auf eine beginnende Spielsucht hindeutet. In diesem Fall spricht die ESBK eine befristete Spielsperre aus, um den Spieler zu sensibilisieren und ihm die Möglichkeit zu geben, sein Spielverhalten zu überprüfen. Nach Ablauf der Sperre muss der Spieler nachweisen, dass er seine Spielgewohnheiten geändert hat, bevor er wieder in den Spielbetrieb aufgenommen wird.

Spielsperren, die durch Angehörige der Spieler angeordnet wurden

Manchmal erkennen Spieler selbst, dass ihr Spielverhalten außer Kontrolle gerät und beantragen daher selbst eine Spielsperre. Diese Spielsperren werden in der Regel nach 6 bis 12 Monaten aufgehoben, wenn der Spieler in dieser Zeit keine Rückfälle hatte.

Nach erfolgreicher Therapie und wenn der Spieler seine Spielsucht überwunden hat, kann er die Aufhebung seiner Spielsperre beantragen. Dazu muss er dem Casino entsprechende Bescheinigungen seines Therapeuten vorlegen. In der Regel wird eine Spielsperre dann nach 6 bis 18 Monaten aufgehoben.

Wo findet die Spielsperre überhaupt Anwendung?

Eine Spielsperre gilt in der Regel für alle Spielbanken und Casinos in der Schweiz. Sie wird zentral von der ESBK verwaltet und allen Spielbanken mitgeteilt. Der Spieler darf während der Sperre weder in einer Spielbank noch in einem Online-Casino spielen.

So können Angehörige vorgehen

Angehörige können eine Spielsperre auch dann beantragen, wenn der Spieler seine Spielsucht nicht einsieht und eine Therapie ablehnt. In diesem Fall müssen die Angehörigen dem Casino entsprechende Belege vorlegen, aus denen die Spielsucht des Spielers hervorgeht. Dazu gehören zum Beispiel Kontoauszüge, die belegen, wie viel Geld der Spieler im Casino verloren hat, oder Zeugenaussagen von Freunden und Bekannten.

Verschuldete Spieler

Verschuldete Spieler müssen nach Abschluss einer erfolgreichen Therapie und unter Auflagen in Raten zurückzahlen. Die Raten müssen so bemessen sein, dass der Spieler seinen Lebensunterhalt weiterhin bestreiten kann. Kommt der Spieler seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, wird die Spielsperre wieder in Kraft gesetzt.